Dieses System ist im Grunde eine Software, die dir dabei behilflich ist, Ordnung in dein Lager zu bringen. Mit einem LVS (kurz für Lagerverwaltungssystem) kannst du automatisieren, was sonst viel Zeit und Nerven kostet. Alles wird digital erfasst und du musst nicht mehr manuell nachzählen oder Zettelwirtschaft betreiben.
Stell dir vor, du weißt immer, wo sich welche Produkte befinden, wie viel Bestand du noch hast und wann Nachschub nötig ist. Genau dafür ist die Software da. Sie sorgt dafür, dass alle Prozesse im Lager reibungslos laufen, von der Warenannahme bis hin zum Versand. Besonders hilfreich ist das Ganze, wenn dein Lager wächst oder du merkst, dass es ohne klare Struktur immer chaotischer wird.
Wie funktioniert es?
Ein Lagerverwaltungssystem arbeitet wie dein unsichtbarer und immer verfügbarer Lagerleiter. Es behält jederzeit den Überblick, wo welcher Artikel liegt und was gerade hereinkommt oder rausgeht. Oder anders ausgedrückt: Jedes Mal, wenn eine Lieferung ankommt oder ein Produkt hinausgeschickt wird, wird dieser Vorgang gescannt und das System passt den Bestand automatisch an. Kein Zettelchaos mehr, kein Herumrennen und Suchen – alles läuft digital und in Echtzeit.
Die Software weist Lagerplätze zu, organisiert Bestände und sorgt dafür, dass du immer weißt, was als Nächstes ansteht. Es kann sogar mit deinem Onlineshop oder ERP-System verknüpft werden. So stellst du sicher, dass alle Bestellungen direkt ins Lager fließen. Auf diese Weise sparst du Zeit und hast immer die Kontrolle.
Wusstest du, dass ein gutes LVS die Kundenzufriedenheit verbessern kann?
Vorteile und Nachteile
Ein Lagerverwaltungssystem bringt dir enorm viele Erleichterungen im (Geschäfts-) Alltag. Allerdings gibt es auch ein paar Punkte, die du beachten solltest. Hier eine kleine Übersicht über die wichtigsten Pro- und Kontrapunkte:
Vorteile:
- Immer den Überblick behalten: Mit einem LVS weißt du jederzeit, wie viel von welchem Produkt auf Lager ist. Du vermeidest böse Überraschungen, wenn ein Artikel plötzlich ausverkauft ist, und kannst rechtzeitig nachbestellen.
- Automatisierung spart Zeit: Statt alles manuell zu machen, übernimmt die Lagersoftware viele Aufgaben für dich. Sie erfasst automatisch den Wareneingang, aktualisiert Bestände und steuert den gesamten Lagerprozess. Im Umkehrschluss heißt das für dich: weniger Stress und mehr Zeit für andere wichtige Aufgaben.
- Fehler minimieren: Da viele Schritte automatisiert sind, sinkt die Fehlerquote erheblich. Falsch gelagerte oder gar verlegte Produkte gehören damit der Vergangenheit an.
- Effizientere Abläufe: Dein Team arbeitet schneller und effektiver. Denn das System gibt exakt vor, wo sich die Ware befindet und welche Aufgaben als Nächstes anstehen. Das verkürzt Laufwege und beschleunigt den Versand.
Nachteile:
- Kosten für Anschaffung und Implementierung: Ein gutes Lagerverwaltungssystem kann sehr teuer sein. Die Investition sollte deswegen gut überlegt sein. Besonders kostspielig sind größere Systeme, die eine Vielzahl von Funktionen bieten.
- Schulungsaufwand: Damit dein Team das LVS reibungslos nutzen kann, sind mitunter Schulungen notwendig. Es dauert ein wenig, bis alle mit dem neuen System vertraut sind.
- Kompatibilitätsfragen: Falls du bereits andere Software im Einsatz hast, musst du zwingend darauf achten, dass das neue LVS nahtlos integriert werden kann. Das kann je nach Technik und vorhandenen Systemen sehr kompliziert sein.
Wer profitiert davon?
Ein Lagerverwaltungssystem ist nicht nur für riesige Logistikzentren oder große Unternehmen sinnvoll. Klar, Betriebe mit großen Lagern und komplexen Abläufen ziehen den größten Nutzen daraus. Wenn du ein großes Sortiment hast, viele Produkte bewegst und ständig den Überblick über Bestände und Bestellungen behalten musst, dann ist ein LVS fast schon unverzichtbar. Es hilft dir dabei, effizienter zu arbeiten, Fehler zu vermeiden und viele Abläufe zu beschleunigen.
Aber auch kleinere Firmen sollten ein LVS in Erwägung ziehen. Besonders dann, wenn ihre Bestände wachsen und die Lagerprozesse immer komplizierter werden. Wenn du beispielsweise merkst, dass manuelles Zählen und Verwalten deines Sortiments nicht mehr ausreichen oder du wertvolle Zeit mit der Suche nach Artikeln verschwendest, könnte ein Lagerverwaltungssystem die Lösung sein. Gerade für wachsende Betriebe kann es durchaus eine kluge Investition sein. Etwa, um frühzeitig Chaos zu vermeiden und den Überblick zu behalten.
Ob großes Lager oder kleiner Betrieb – sobald dein Geschäft wächst, steigt die Komplexität deiner Lagerprozesse. Und je besser du diese Prozesse organisierst, desto erfolgreicher und effizienter kannst du arbeiten.
Wie viel kostet ein Lagerverwaltungssystem?
Die Kosten können stark variieren. Abhängig davon, wie groß dein Unternehmen ist und welche Funktionen du benötigst. Es gibt tatsächlich eine große Bandbreite. Von kostenlosen Optionen bis hin zu hochpreisigen Lösungen für große Firmen.
- Kostenlose Systeme: Ja, es gibt wirklich kostenlose Lagerverwaltungssysteme. Diese bieten aber oft nur Basisfunktionen an und eignen sich eher für sehr kleine Unternehmen, die keine komplexen Anforderungen haben.
- Günstige Cloud-Lösungen: Diese starten oft bei etwa 29 € pro Monat und je Benutzer. Sie sind flexibel und skalierbar, was bedeutet, dass sie sich an das Wachstum deines Unternehmens anpassen können. Diese Option ist ideal, wenn du eine kostengünstige, cloudbasierte Lösung suchst. Welche dir aber trotzdem alle wichtigen Funktionen bietet.
- Mittleres Preissegment: Für mittelständische Firmen bewegen sich die Kosten meist zwischen 50 und 200 € pro Monat. Abhängig von der Anzahl der Benutzer und den spezifischen Funktionen, die benötigt werden. Hier bekommst du in der Regel umfangreichere Funktionen, die dich das gesamte Lager effizienter verwalten lassen.
- Hochpreisige Systeme: Größere Unternehmen mit speziellen Anforderungen zahlen oft mehr als 200 € pro Monat. Diese Systeme bieten dann aber auch erweiterte Funktionen. Wie individuelle Anpassungen, Integrationen mit anderen Tools und oft auch umfassenden Support.
Kurz gesagt: Die Kosten hängen also davon ab, ob du eine einfache Lösung für den Einstieg suchst oder ein System, das wirklich alle deine Prozesse abdeckt und anpassbar ist. Cloud-basierte Lösungen sind oft günstiger und schneller einzurichten, während lokale Systeme vornehmlich höhere Einmalkosten und Wartungsgebühren mit sich bringen.
Wie lange dauert die Implementierung?
Die Dauer der Einführung eines Lagerverwaltungssystems hängt stark davon ab, welches System du wählst und wie groß dein Unternehmen ist. Für kleinere Firmen oder Standardlösungen kann der Prozess relativ schnell gehen. Oft dauert es hier nur wenige Wochen, ehe alles funktioniert und die Mitarbeiter komplett eingearbeitet sind.
Bei größeren Betrieben oder wenn individuelle Anpassungen notwendig sind, kann die Implementierung jedoch häufig mehrere Monate dauern. Denn neben der Einrichtung müssen häufig spezielle Funktionen programmiert oder bestehende Tools integriert werden. Auch die Schulung der Mitarbeiter und das Anpassen der internen Prozesse nehmen hier etwas mehr Zeit in Anspruch.
Es ist also wichtig, genug Zeit am Anfang einzuplanen und realistisch zu bleiben. Besonders wenn du viele individuelle Anforderungen hast und das LVS deswegen umfangreich und komplex wird.
Wusstest du, dass Lagerverwaltungssysteme bereits in den 1970er Jahren entwickelt und eingesetzt wurden, um den Lagerbetrieb zu automatisieren? Natürlich hat sich seitdem sehr viel geändert und verbessert. (Quelle: de.facts.net)
Die 5 besten Lagerverwaltungssysteme
Es gibt viele Systeme auf dem Markt, aber hier sind fünf der besten, die sich für unterschiedliche Unternehmensgrößen und Anforderungen eignen. Jedes hat seine eigenen Stärken und Schwächen. Lass uns diese einfach mal etwas näher beleuchten:
1. SAP Extended Warehouse Management (EWM)
Dies ist eine leistungsstarke Lösung, die sich besonders für große Unternehmen mit komplexen Lagerprozessen eignet. Es bietet umfassende Funktionen, von der Bestandsverwaltung bis zur Automatisierung von Kommissionierprozessen. Der große Vorteil ist die nahtlose Integration in andere SAP-Produkte. Allerdings kann die Implementierung aufwendig und kostspielig sein, und es erfordert eine intensive Schulung für die Nutzer.
2. JDA Warehouse Management
JDA Warehouse Management (heute bekannt als Blue Yonder) ist eine flexible Software, die sich gut für Firmen jeder Größe eignet. Es unterstützt eine breite Palette an Lagerprozessen und bietet starke Automatisierungsfunktionen. Der Vorteil liegt in der Flexibilität und Anpassbarkeit, während die Kosten je nach Größe des Unternehmens variieren können. Kleinere Betriebe könnten es jedoch als etwas komplex empfinden.
3. Oracle Warehouse Management Cloud
Dahinter verbirgt sich eine cloudbasierte Lösung, die besonders gut für Unternehmen geeignet ist, die eine skalierbare und flexible Lagerverwaltung benötigen. Es ist einfach zu implementieren, da keine lokale Hardware erforderlich ist. Zudem bietet es umfassende Funktionen zur Bestandsverfolgung. Ein Nachteil sind die laufenden Kosten für die Cloud-Nutzung, die je nach Unternehmensgröße schnell ansteigen können.
4. Infor CloudSuite WMS
Dies ist eine moderne, cloudbasierte Lösung, die sich durch Benutzerfreundlichkeit und starke Automatisierungsoptionen auszeichnet. Es bietet eine hohe Anpassungsfähigkeit und eignet sich für Unternehmen mit komplexen Anforderungen. Der Nachteil könnte die Einarbeitungszeit sein. Denn es bietet viele fortschrittliche Funktionen, die nicht sofort intuitiv sind.
5. Manhattan Associates WMS
Diese Lösung ist bekannt für ihre leistungsstarke Performance in großen Lagern und komplexen Logistikketten. Sie bietet zahlreiche Funktionen zur Optimierung von Lagerprozessen und unterstützt eine starke Automatisierung. Allerdings kann die Implementierung bei sehr großen Unternehmen zeitintensiv und teuer sein. Dieser Umstand kann kleine Firmen möglicherweise abschrecken.
Wie wählst du das beste System für dein Unternehmen?
Das richtige Lagerverwaltungssystem zu finden, kann eine Herausforderung sein. Aber es lohnt sich, sich im Vorfeld ein paar wichtige Fragen zu stellen. Denn die Auswahl hängt stark von den individuellen Bedürfnissen deines Unternehmens ab. Hier sind ein paar relevante Tipps:
1. Unternehmensgröße und Lagervolumen:
Überlege, wie groß dein Lager ist und wie viel Bewegung darin stattfindet. Ein kleines Unternehmen mit überschaubarem Lager braucht keine übermäßig komplexe Lösung. Je größer dein Betrieb jedoch ist, desto mehr Funktionen und Automatisierungen benötigst du, um den Überblick zu behalten.
2. Funktionen, die du benötigst:
Nicht jedes System bietet die gleichen Funktionen. Brauchst du Automatisierungen wie die Bestandsverwaltung in Echtzeit oder die direkte Integration mit deinem Onlineshop? Überlege genau, welche Features für deine Lagerprozesse unerlässlich sind. Systeme wie SAP EWM bieten etwa umfassende Automatisierungen, während günstigere Lösungen oft nur die Basisfunktionen abdecken.
3. Budget:
Die Kosten spielen natürlich eine große Rolle. Es gibt preisgünstige Cloud-Lösungen, aber auch teure On-Premise-Systeme für größere Firmen. Entscheide, wie viel du bereit bist, zu investieren. Achte dabei nicht nur auf die Anschaffungskosten, sondern auch auf laufende Gebühren und Schulungskosten.
4. Zukunftsplanung:
Denke auch an die Zukunft: Wenn dein Unternehmen wächst, sollte das System mitwachsen können. Eine skalierbare Software, die zusätzliche Funktionen oder Benutzer hinzufügt, ist in solchen Fällen Gold wert. Es lohnt sich, etwas Flexibles zu wählen, damit du später nicht noch einmal komplett umstellen musst.
5. Kompatibilität mit bestehenden Systemen:
Falls du bereits ein ERP-System oder andere Software nutzt, prüfe unbedingt, ob das neue Lagerverwaltungssystem damit kompatibel ist. Eine gute Integration spart dir später viel Zeit und Aufwand.
Zusammengefasst: Überlege dir, was du wirklich benötigst und nimm dir Zeit, um verschiedene Systeme zu vergleichen. Denn letztlich sollen deine Abläufe optimiert werden und du damit Zeit und Geld sparen können.
Lagerverwaltungssystem vs. Warenwirtschaftssystem – Das ist der Unterschied
Ein Lagerverwaltungssystem (LVS) und ein Warenwirtschaftssystem (WWS) klingen auf den ersten Blick ähnlich, erfüllen aber unterschiedliche Aufgaben.
Das Lagerverwaltungssystem (LVS) ist speziell auf die Verwaltung von Lagerprozessen fokussiert. Es hilft dabei, den Warenfluss innerhalb des Lagers zu steuern, Bestände zu überwachen und Lagerplätze optimal zu nutzen. Es deckt den gesamten Ablauf ab – vom Wareneingang über die Lagerung bis hin zum Versand. Wenn es um die detaillierte Steuerung und Optimierung von Lageraktivitäten geht, ist ein LVS unverzichtbar.
Ein Warenwirtschaftssystem (WWS) hingegen hat einen viel breiteren Fokus. Es verwaltet nicht nur Lagerbestände, sondern auch den gesamten Warenfluss eines Unternehmens: von der Bestellung bis zum Verkauf. Das WWS erfasst Bestellungen, überwacht Lieferungen, steuert die Einkaufsprozesse und kümmert sich auch um die Abwicklung von Rechnungen. Es bietet also einen umfassenderen Überblick über alle Warenbewegungen im Unternehmen, nicht nur im Lager.
Vereinfacht ausgedrückt: Ein Lagerverwaltungssystem ist ideal für die detaillierte Steuerung deines Lagers, während das Warenwirtschaftssystem den gesamten Warenkreislauf eines Unternehmens organisiert. In großen Firmen arbeiten beide Systeme oft Hand in Hand, um eine maximale Effizienz zu erreichen.
Fazit
Ein Lagerverwaltungssystem kann der Schlüssel sein, um dein Lager effizienter und übersichtlicher zu gestalten. Vollkommen egal, ob du ein kleines Unternehmen bist, das gerade wächst, oder ein großer Betrieb mit komplexen Prozessen.
Es hilft dir, Zeit zu sparen, Fehler zu vermeiden und deine Lagerprozesse insgesamt zu optimieren. Wichtig ist, dass du das System wählst, das am besten zu deinen aktuellen und zukünftigen Anforderungen passt. Überlege dir, welche Funktionen wirklich entscheidend sind, und stelle sicher, dass sie sich in deine bestehenden Systeme integrieren lassen.
Am Ende lohnt sich die Investition in ein gut gewähltes LVS, da es dir nicht nur den Lageralltag erleichtert, sondern auch dein gesamtes Business auf das nächste Level bringen kann.
Häufig gestellte Fragen
Welche Software eignet sich für die Lagerverwaltung?
Es gibt viele Softwarelösungen zur Organisation von Lagerprozessen und Beständen. Beispiele dafür sind SAP EWM, Oracle WMS, Infor CloudSuite und Manhattan Associates. Diese Programme sind bekannt für ihre umfangreichen Funktionen und passen sich je nach Unternehmensgröße und Anforderungen gut an.
Ist SAP für die Lagerverwaltung geeignet?
Ja, SAP bietet mit seinem Extended Warehouse Management (EWM) eine leistungsstarke Lösung zur Optimierung von Lagerprozessen. Es eignet sich besonders für größere Unternehmen oder Betriebe mit komplexen Abläufen und kann in bestehende Systeme integriert werden.
Was ist ein LVS-System?
Dies ist eine Software, die dazu dient, Lagerbestände zu verwalten, Warenbewegungen zu verfolgen und alle relevanten Abläufe im Lager zu steuern. Es hilft dabei, Prozesse wie Wareneingang, Kommissionierung und Versand effizienter zu gestalten.
Wie heißt eine Software, mit der ein Lager verwaltet werden kann?
Beliebte Programme zur Verwaltung von Lagern sind beispielsweise SAP EWM, JDA Warehouse Management (Blue Yonder), Oracle WMS Cloud, und Infor CloudSuite WMS. Jede dieser Lösungen bietet Funktionen, die helfen, den Lagerbetrieb effizienter zu gestalten.